Rund 1000 Teilnehmer trafen sich beim Vision Summit 2011. Ausser Plenumsveran-staltungen und Workshops gab es die Ausstellung Vision Fair, bei der 30 Aussteller des Social Business Konzepte und Arbeit vorstellten – einer davon war HUMANA Kleidersammlung GmbH.

Der VISION SUMMIT 2011 verfolgte diese Ziele:

  • Allen Engagierten für eine „Wirtschaft und Gesellschaft für den Menschen“ – in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft – eine neue Umsetzungsqualität zu ermöglichen im Erfahrungsaustausch mit mehr als 150 der erfahrensten und erfolgreichsten Praktiker in mehr als 50 Workshops und 20 Impulsevents an zwei Konferenztagen (8.-9. April 2011).
  • Für deren Wirken eine neue soziale Innovationskultur zu erschließen durch die Anwendung der neuen Methode des „Design Thinking“ auf „Social Innovation“ an einem separaten Workshoptag (7. April 2011).
  • Die bisher eher separaten Aktivitäten für eine intelligentere Verknüpfung von Ökonomie und gesellschaftlicher Verantwortung – von Social Entrepreneurship, Social Business, Nachhaltiges Wirtschaften bis CSR usw. – besser zu integrieren. Sie zu einer wesentlich stärkeren Bewegung für Social Impact Business zusammenzuführen und um zahlreiche innovative neue Einrichtungen zu deren Förderung zu ergänzen.

    Infostand bei der Ausstellung Vision Fair

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    HUMANA Kleidersammlung GmbH – ein Social Business

    Kleidung ist ein Grundbedürfnis wie die tägliche Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Millionen Menschen weltweit sind jedoch so arm, dass sie sich neue Kleidung nicht leisten können. In Mosambik zum Beispiel stehen den Menschen keine drei Kleidungsstücke pro Person und Jahr zur Verfügung: neu und gebraucht, Importe und Inlandsproduktion, alles zusammen. Sie haben schlichtweg nicht die Kaufkraft, um auf dem globalen Markt eine interessante Zielgruppe darzustellen. Im benachbarten Malawi geben die Menschen umgerechnet drei Euro pro Person und Jahr für Kleidung aus. So heisst es für die meisten Menschen im Südlichen Afrika entweder keine Kleidung oder Second Hand.

    Die HUMANA Kleidersammlung GmbH ist ein Social Business. Sie sammelt und sortiert gebrauchte Kleidung und arbeitet so an der Erfüllung einer gesellschaftlichen Aufgabe – Kleidung für alle. Sie arbeitet gewinnorientiert. Die Gewinne dienen nicht privaten Interessen, sondern werden reinvestiert oder gespendet. So kann sie dauerhaft arbeiten, und kann zudem erweitern, also immer mehr Menschen erreichen. Das Konzept des Social Business hat sie seit der Gründung 1988 umgesetzt. Gleiches gilt für die HUMANA Second Hand Kleidung GmbH, die Shops in Deutschland betreibt, und 1995 gegründet wurde.

    Im Laufe der Jahre hat die HUMANA Kleidersammlun GmbH jährlich rund 1 Million kg Kleidung (rund 4 Millionen Kleidungsstücke) bereitgestellt für den versand von Deutschland nach Mosambik. Partner ist die Hilfsorganisation ADPP Mosambik. Die Kleidung wird in Mosambik nicht als Almosen verteilt, sondern verkauft. So sind die Menschen nicht Bittsteller, sondern Kunden, und die Lieferungen sind nicht von Geldspenden in Europa abhängig. ADPP Mosambik erhält auch Lieferungen von anderen HUMANA Sortierbetrieben in Europa und versorgt die Bevölkerung mit umgerechnet etwas mehr als einem Kleidungsstück pro Person und Jahr.

    Die Überschüsse aus dem Verkauf der Kleidung setzt ADPP Mosambik für ihre sozialen Projekte ein wie Lehrerausbildungsstätten, Schulen aller Klassenstufen, Kinderdörfer, Dorfentwicklung, Kampagnen gegen HIV/AIDS; um die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern betreiben sie Berufsschulen und Farmers’ Clubs. In den Farmers’ Clubs haben sich 12.000 Kleinbauern organisiert, um wichtige Dinge gemeinsam anzugehen, wie Einkauf, Verkauf und landwirtschaftliches Training.

    Auch der Kleiderverkauf selbst kurbelt die Wirtschaft an: durch die ADPP Kleiderprojekte wurden mehr als 15.000 Arbeitsplätze in rund 5.000 Kleinstbetrieben geschaffen. Die Kleinstunternehmer lernen grundlegendes über Betriebswirtschaft. Sie verkaufen die Kleidung selbst in entlegensten Dörfern. Oft kaufen sie im Gegenzug Tomaten, Mais, etc. und verkaufen sie in der Stadt, um dann den nächsten Kleiderballen zu kaufen. Das schafft auch einen Anreiz für die Bauern, mehr Nahrung zu produzieren, als nur für den Eigenbedarf.

    Die Kleidung wird also in mehrfacher Hinsicht eingesetzt zur Armutsbekämpfung.

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