Unter dem Titel „Exports of used textiles by Nordic charities give net sustainability benefits“ veröffentliche der Nordische Ministerrat heute einen neuen Bericht zu den Auswirkungen des Versands gebrauchter Kleidung. Fazit: die positiven Auswirkungen überwiegen.

Der Nordische Ministerrat (The Nordic Council of Ministers) ist die offizielle Instanz der Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Länder Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island. Im Ministerrat treffen sich Vertreter der nordischen Länder, um gemeinsame Belange zu erörtern.

Mehr als 100.000 Tonnen Kleidung werden in den nordischen Ländern jährlich gesammelt, vor allem von gemeinnützigen Organisationen, die damit ihre Arbeit finanzieren. Rund 3/4 dieser Menge wird exportiert. Immer wieder wurde dies als Dumping bezeichnet, als schädlich für die lokale Textilindustrie.

Der neue Bericht zeichnet ein differenzierteres Bild. Untersucht wurden insbesondere die Auswirkungen in Polen, Malawi und Pakistan. Insgesamt überwiegen demnach die positiven Auswirkungen.

Insgesamt werden, so der Bericht, durch Wiederverwendung und Recycling von aus den Nordischen Ländern exportierter Kleidung jährlich 190.000 Tonnen CO2 und 70 Millionen Kubikmeter Wasser eingespart, indem die Herstellung neuer Kleidung vermieden werde. In Afrika schafft diese Kleidung Jobs, ernährt 10.000 Markthändler_innen und ihre Familien. Ein Einfuhrstopp gegen gebrauchte Kleidung werde die örtliche Industrie angesichts der Importe billiger Neuware aus Asien wohl nicht schützen können.

Der Nordische Ministerrat empfiehlt Hilfsorganisationen und anderen Exporteuren, Verhaltenskodizes zu verabschieden und dies auch von ihren Abnehmern zu verlangen. Ein gemeinsamer Verhaltenskodex für die Nordischen Länder wurde entwickelt.

http://www.norden.org/en/news-and-events/news/exports-of-used-textiles-by-nordic-charities-give-net-sustainability-benefits